Der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg hat den Efeu zur Arzneipflanze des Jahres 2010 gewählt. Extrakte der Efeublätter werden in der modernen Pflanzenheilkunde verwendet, um akute Entzündungen der Atemwege mit Husten und chronische Erkrankungen der Bronchien zu behandeln. Auch bei Keuchhusten bringen sie Linderung. Zudem wirken die Extrakte in den Atemwegen schleimlösend.
Die medizinische Wirkung des Efeus ist laut dem Würzburger Gremium, zu dem Ärzte, Apotheker, Biologen und Medizinhistoriker gehören, mittlerweile durch klinische Studien gut belegt. Bei den heilenden Inhaltsstoffen handelt es sich um so genannte Saponine. Bereits in der Antike dienten Efeublätter und -früchte als Schmerzmittel. Zudem wurden Früchte und Blätter in Salben verarbeitet, die man für die Behandlung von Verbrennungen verwendete.
Allerdings raten die Wissenschaftler im Umgang mit der Pflanze auch zur Vorsicht. So können frische Efeublätter und der Saft der Blätter allergische Reaktionen verursachen, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt. Auch von den Beeren sollte man die Finger lassen. Der Verzehr kann, insbesondere bei Kindern, zu Vergiftungen führen, die mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einhergehen. Deshalb sollte Efeu nur in Form von standardisierten Fertigprodukten verwendet werden.