So genannte Light-Zigaretten enthalten zum Teil mindestens ebenso schädliche und viel weniger untersuchte Inhaltstoffe als gewöhnliche Sorten. Dabei schädigt sogar der Rauch, der nicht inhaliert wird, sondern in die Luft abgegeben wird, die Gesundheit. Dies fanden Wissenschaftler des Stem Cell Center der University of California heraus. Sie untersuchten den Einfluss von Zigarettenrauch auf menschliche embryonale Stammzellen und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin Toxicologial Science.
Bei den Leicht-Zigaretten handelt es sich um handelsübliche Sorten, die viele Zigarettenherstellern oft unter dem Zusatz „Light" oder „Mild" verkauften. Diese werden unter Verwendung spezieller Filter produziert und enthalten durch genetisch modifizierte Tabakpflanzen in der Regel halb so viel Milligramm Nikotin. Die Tatsache, dass jene Varianten zu einem höheren Konsum verleiten, ist Wissenschaftlern schon länger bekannt. Die kalifornischen Autoren wollten jedoch diese Marken mit den üblichen Zigaretten im Bezug auf ihre Wirkung auf Stammzellen vergleichen. Die Forscher unter der Leitung von Prue Talbot analysierten dazu den Rauch von drei Zigaretten-Marken mit leichterer Zusammensetzung und verglichen diese mit herkömmlichem Zigarettenrauch. Dabei exponierten sie menschliche embryonale Stammzellen dem Rauch der Zigarette, vor allem dem Teil, der nicht inhaliert, sondern im Raum passiv geraucht wird. Mittels Video-Aufnahmen beobachteten sie das Verhalten der Zellen. Dabei zeigte sich, dass die Stammzell-Kolonien im „Light-Dunst" innerhalb von 48 Stunden und damit schneller als bei der ein oder anderen herkömmlichen Marke untergingen.
Laut Talbot stellen die embryonalen Zellen das zurzeit beste Modell dar, um die Effekte von Umweltnoxen auf den menschlichen Körper zu untersuchen. Dabei sind die Stammzellen im pränatalen Entwicklungsstadium besonders sensibel für biologische Stress-Situationen.
Quelle: aerzteblatt.deBildquelle: Uli Carthäuser / pixelio.de